VAN BAAL: Zurück zur Sachlichkeit und Lösungen finden

Nach der Insolvenz des Warnow-Klinikums tobt in der Landespolitik in MV ein heftiger Streit über die Schuldfrage. In der kommenden Woche wird das Thema im Sozialausschuss auf den Tisch gepackt. Hierzu erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sandy van Baal

"Der jetzt offen ausgetragene Streit zwischen dem ehemaligen CDU-Gesundheitsminister Harry Glawe und der amtierenden SPD-Gesundheitsministerin Stefanie Drese mit Schützenhilfe des linken Koalitionspartners ist wenig hilfreich und trägt nur dazu bei, die Verunsicherung noch weiter zu verstärken. Beide Seiten sollten hier zur Sachlichkeit zurückkehren und die Schuldfrage hintenanstellen. Immerhin geht es hier um die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum. Mir ist wichtig, dass wir auf Grundlage des realen und aktuellen Sachstands diskutieren. Daher begrüßen wir den Antrag auf Sondersitzung des Sozialausschusses in der kommenden Woche sehr. Dieses wichtige Thema sollte nicht auf die lange Bank geschoben oder hinter verschlossenen Türen debattiert werden. Deswegen hoffen wir inständig, dass der Ausschuss öffentlich tagen wird." 

"Die Gesundheitsministerin hat immer wieder versprochen, dass alle 37 Krankenhausstandorte erhalten bleiben. Gleichzeit waren die wirtschaftlichen Herausforderungen der Kliniken bekannt. Das heißt für mich, um so ein Versprechen abgeben zu können, muss die Landesregierung eine ausgereifte Strategie haben, wie der Erhalt aller Krankenhausstandorte gewährleistet werden kann. Ich erwarte mir von der Sondersitzung, dass wir erfahren, wie dieser Plan nicht nur für die Warnow-Klinik, sondern allgemein für die Krankenhauslandschaft unseres Landes aussieht." 

"Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum muss gesichert bleiben. Um die Herausforderungen der wirtschaftlichen Situation unserer Krankenhäuser und den Transformationsprozess durch die schon zu lange aufgeschobene Krankenhausreform zu meistern, braucht es eine detaillierte Strategie. Ich würde mir wünschen, dass diese klar kommuniziert wird, um den Eindruck und die damit einhergehende Verunsicherung zu vermeiden, dass diese Herausforderungen erst angegangen werden, wenn es schon beinahe zu spät ist."