VAN BAAL: Wir bleiben bei unserer Forderung - wir brauchen dringend ein aktives Wolfsmanagement

Soll es in Deutschland einfacher werden, Wölfe abzuschießen? Mit dieser Frage hat sich der Wolfsgipfel beschäftigt, der heute auf Einladung des Deutschen Bauernverbandes in Berlin stattfand. Anlässlich des heutigen Gipfels und mit Bezug auf die Äußerungen von Minister Backhaus ("Wolfsrudel zur Not abschießen") erklärt die forst- und jagdpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sandy van Baal:

"Es ist immer wieder erstaunlich und beindruckend zugleich, wie schnell sich Meinungen ändern können. Noch im März hat Landwirtschaftsminister Till Backhaus den FDP-Antrag für ein besseres Wolfsmanagement, in dem es darum ging, Problemwölfe schneller und unkomplizierter entnehmen zu können, im Landtag abgelehnt. Als Begründung musste der Artenschutz herhalten. Aber nichts scheint so beständig wie die Planänderung."

"Heute fordert Backhaus nun selbst ein aktives Management und ist plötzlich sogar bereit, ganze Rudel abzuschießen. Was hat denn nun Bestand, welcher Aussage können wir Glauben schenken? Natürlich freuen wir uns über diese neue Sichtweise des Landwirtschaftsministers. Für uns von der FDP-Fraktion ist das der Anlass, unseren Antrag erneut im Landtag zu stellen. Dann werden wir sehen, ob aus dem "Hü und Hott" wieder ein "Hü" wird."

"Die Marschrichtung der FDP-Landtagsfraktion ist jedenfalls klar: Wir fordern die grüne Bundesumweltministerin auf, sich nicht weiter hinter ideologischen Mauern zu verstecken, der Realität ins Auge zu blicken und endlich hinsichtlich der Definition des guten Erhaltungszustandes des Wolfs tätig zu werden. Die Ampelkoalition hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, ein aktives Bestandsmanagement des Wolfs zu ermöglichen, Bundesumweltministerin Steffi Lemke verhindert dies jedoch bisher. Damit muss Schluss sein."

"Wir Freie Demokraten sagen deshalb: Wir brauchen dringend ein aktives und offensives Wolfsmanagement, dass die Sorgen des ländlichen Raums, die durch den Wolf entstanden sind, endlich ernst nimmt. Wir möchten und insbesondere die Weidetierhalter benötigen echte Lösungen. Die Augen zu verschließen und Probleme aufzuschieben, hilft hier nicht weiter. Zusätzlich muss der Wolf ins Landesjagdgesetz aufgenommen werden."