VAN BAAL: Überarbeitung der Küstenfischereiverordnung ist Symbolpolitik ohne Faktenbasis

Zu der Ankündigung der Überarbeitung der Küstenfischereiverordnung durch Minister Backhaus als Antwort auf die etlichen verendeten Robben an der Ostseeküste erklärt die fischereipolitische Sprecherin Sandy van Baal, MdL:

"Minister Backhaus kündigte in einer Pressekonferenz am Donnerstag die Überarbeitung der Küstenfischereiverordnung an. Diese soll als Reaktion auf das vermehrte Auftreten verendeter Kegelrobben zwischen September und November an der Ostküste Rügens dienen. Gleichzeitig betont der Minister, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen den dort aufgestellten Fangreusen und den verendeten Tieren gibt."

"Den Zusammenhang stellt der Minister über den Verordnungsweg selbst fest. Die Küstenfischereiverordnung wird überarbeitet und den Küstenfischereibetrieben auf diesem Wege offenbar doch die Verantwortung für das Robbensterben in die Schuhe geschoben. Die Verordnung wird auf etwas bearbeitet, was nicht Hand und Fuß hat. Wen möchte man denn hier befriedigen?"

"Die Küstenfischer sind auch ohne Eingreifen der Landesebene schon gebeutelt durch zu hohe Auflagen und vor allem die Fangquoten von übergeordneter Ebene. Eine Verschärfung dieses Zustands durch das hiesige Fischereiministerium lehnen wir entschieden ab. Die Priorisierung der Natur geht offenbar mittlerweile so weit, dass es gar keinen Beweis für einen Zusammenhang mehr braucht, um den Landnutzern in Mecklenburg-Vorpommern mit verschärften Auflagen die Verantwortung zuzuschreiben." 

"Der Artenschutz ist wichtig und sobald ein bewiesener Grund für das Robbensterben vorliegt, muss auch etwas dagegen unternommen werden. Aber bitte mit Fakten und nicht mit Vermutungen. Minister Backhaus hat angekündigt, Wissenschaftler und relevante Akteure in den Prozess einzubeziehen. Hoffentlich denkt er dabei auch an die Fischer, die tagtäglich unter schwierigen Bedingungen arbeiten und ihren Beitrag zur nachhaltigen Nutzung unserer Meere leisten."