VAN BAAL: Alles steht und fällt mit Arbeits- und Fachkräften

Am Dienstag haben die FDP-Landtagsfraktion und der FDP-Kreisverband Nordwestmecklenburg in Boltenhagen mit Dehoga-Präsident Lars Schwarz, dem Boltenhagener Kurdirektor Martin Burtzlaff und vielen interessierten Gästen intensiv über die künftigen Herausforderungen der Tourismusbranche des Landes diskutiert. Im Fokus standen neben dem Tourismusgesetz und der möglichen Wiederanhebung der Mehrwertsteuer vor allem der Fachkräftemangel. Hierzu erklärt die tourismuspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Sandy van Baal, MdL:

"Es begann im Tourismus und hat mittlerweile alle Branchen erreicht. Der Fachkräftemangel ist das zentrale Problem. Genau das ist gestern bei der Podiumsdiskussion in Boltenhagen noch einmal mehr als deutlich geworden. Wogegen wir uns allerdings verwahren müssen, ist die weit verbreitete Wahrnehmung, dass in der Branche schlecht gezahlt werde. Ein Punkt, der glücklicherweise mittlerweile größtenteils der Vergangenheit angehört. Fakt ist aber auch, dass die Arbeitgeber attraktive Rahmenbedingungen für die Arbeitskräfte von morgen anbieten müssen."

"Um weiterhin erfolgreich im Tourismus bestehen zu können, benötigt die Branche nicht zuletzt arbeitswillige Menschen. Deshalb müssen wir Anreize schaffen, damit Arbeit sich wieder lohnt. Wir brauchen im Tourismus jede Arbeitskraft. Es kann nicht sein, dass Zugewanderte, die arbeitswillig und -fähig sind, teils Monate und sogar Jahre auf eine Arbeitserlaubnis warten müssen. So verliert MV und Deutschland den Anschluss!"

"Integration durch Arbeit heißt das Stichwort. Und das funktioniert am besten durch Erleichterungen, durch schnellere Verfahren und weniger Bürokratie bei der Ausstellung von Arbeitserlaubnissen. Damit wir die Menschen zügig in Arbeit bringen. Davon profitieren alle und es schafft Akzeptanz für die Zuwanderung in der Bevölkerung. Unternehmen im Land sind dringend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, das war auch im Rahmen dieser Podiumsdiskussion herauszuhören."

"Wir benötigen mehr Arbeitskräfte in der Tourismusbranche, aber wir benötigen nicht wieder mehr Steuern auf Speisen. Die Absenkung der Mehrwertsteuer war ein richtiges und wichtiges Signal in Zeiten von Corona- und Energiekrise. Sie muss unbedingt beibehalten werden, gerade auch vor dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbs. Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass fast alle EU-Mitglieder reduzierte Mehrwertsteuersätze bei Gastronomie und Hotellerie haben."

"Und ein Tourismusgesetz, über das alle reden und keiner etwas weiß, schafft nur zusätzliche Unsicherheit. Diese Verunsicherung, die durch die spärliche Kommunikation und Intransparenz seitens des Wirtschaftsministeriums entstanden ist, führt bei den Unternehmern im Land zu den unterschiedlichsten und widersprüchlichsten Interpretationen. Hier muss Klarheit geschaffen werden. Die Tourismusbranche in MV braucht keine weiteren zentralisierten Abgaben. Lasst die Unternehmer einfach machen. So entsteht Wohlstand für alle!"