ENSELEIT: Unsere Wirtschaft braucht mehr Freiheit, mehr Anreize und keine Rückkehr zur Planwirtschaft

Bei einem Treffen mit Unternehmen im Rahmen der Hanse Sail Rostock meinte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, dass es im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Mecklenburg-Vorpommern einen gemeinsamen Kraftakt von Wirtschaft und Politik erfordert. Hierzu erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sabine Enseleit

"Frau Schwesig stellt auf der Hanse Sail den Fachkräftemangel als größte wirtschaftspolitische Herausforderung dar. Diese Erkenntnis ist alles andere als neu. Allein es fehlt an passenden Maßnahmen. Seit Jahren tut die Landesregierung außer zusätzlichen Arbeitskreisen nichts. Wo ist denn nun die Fachkräftestrategie und die landeseigene Anwerbeoffensive für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland? Wo bleiben die Qualifizierungsmaßnahmen für Migranten und Langzeitarbeitslose? Wo bleibt das Empowermentprogramm für Jugendliche, die den Anschluss verpasst haben?"

"Gerade in der aktuellen Situation, in der unsere Wirtschaft unter Druck steht, wie selten zuvor und wir alles tun müssen, um sie zu stärken, stellt sich die Ministerpräsidentin hin und lobt sich selbst für beitragsfreie Kita und Hort. Ganz dünn auch die Aussage zum Breitbandausbau, der flexibleres Arbeiten in MV ermöglichen soll. Wie lange trägt Frau Schwesig in diesem Bundesland schon die Verantwortung? Das Einzige, was der Landesregierung bislang eingefallen sei, ist ein zusätzlicher Feiertag, der die Produktivität weiter schwächt und ein Tariftreue- und Vergabegesetz, um die Wirtschaft mit planwirtschaftlichen Ansätzen und staatlichen Eingriffen noch mehr zu gängeln. Am besten kommt dann als nächstes noch der SPD-Vorschlag einer 4-Tage-Woche."

"Die Landesregierung ist mit ihrer weiterhin fehlenden Strategie und den bisherigen Maßnahmen leider völlig auf dem Holzweg. Überbordende Bürokratie und fehlende Arbeitskräfte sind schon jetzt zwei der Hauptgründe, warum Unternehmen lieber in andere Länder investieren. Statt diese Faktoren noch weiter zu verschärfen, sollte die Landesregierung alles tun, um zum Beispiel vorhandene Arbeitskräftepotentiale zu heben. Eine Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent und ein eklatanter Fachkräftemangel in der Wirtschaft passen einfach nicht zusammen. Darauf sollte sich die Landesregierung konzentrieren - und auf die Bürokratie, die gerade bei uns besonders hoch ist. Steigende Insolvenzen und Stillstand bei den Neugründungen sind mehr als ein Alarmzeichen. Unsere Wirtschaft braucht mehr Freiheit und Anreize und keine Rückkehr zur Planwirtschaft."