Domke: Links-Rechts-Abgrenzung löst keine Probleme, sondern schafft neue

Zu den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus sagt der Vorsitzende und rechtspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, René Domke, MdL, mahnend:

"Ich war selbst mit 17 Jahren auf der Straße, um in einer absterbenden Diktatur für die freie Meinung einzutreten, wie viele Hunderttausende Menschen auch. Wir haben für etwas gestritten und nicht gegeneinander. Heute stelle ich fest, dass zunehmend gespalten und zugespitzt wird, andere Meinungen ausgebuht oder weggeschrien werden."

"Es ist wichtig, sich für die Demokratie und Meinungsfreiheit zu engagieren. Aber ich rufe auf, sich nicht immer unversöhnlicher in Feindbildern zu verfangen. Wenn fast hysterisch einerseits zum Kampf gegen Konservative und Liberale geblasen wird und auf der anderen Seite ein links-grüner Ökofaschismus verteufelt wird, fehlt der Blick für die Realitäten und eigentlichen Herausforderungen."

"Ich bin der festen Überzeugung, dass man es nicht den politischen Rändern oder gar Extremisten überlassen darf, die Gesellschaft zu spalten. Angesichts der Herausforderungen ist Zusammenhalt nötiger denn je. Extremismus und Fanatismus sind nie Teil einer Lösung. Man hat in diesen Tagen viele Gründe, mit irgendetwas unzufrieden zu sein, das geht uns doch irgendwie allen so. Aber Zukunft wird aus der Mitte gestaltet, nicht vom Rand."

"Ich jedenfalls bin nicht in meiner Jugend auf die Straße gegangen, um jetzt von Links- oder Rechtsextremen eine Meinung aufgedrückt zu bekommen und mich ständig abgrenzen zu müssen. Die Veranstalter von Demonstrationen tragen da eine gewisse Verantwortung, Gewaltaufrufe und Vermummungen zu unterbinden. Wer für Demokratie streitet, muss der Gewalt entsagen und hat keinen Grund, das Gesicht nicht zu zeigen."