BECKER-HORNICKEL: Es braucht keinen staatlich organisierten Präventionspreis, sondern mehr Aufklärung und Unterstützung für die KMUs!

Zum Antrag von SPD und Linke zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Klein- und Kleinstbetrieben, der die Einführung eines betrieblichen Präventionspreises in Mecklenburg-Vorpommern fordert, erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin, Barbara Becker-Hornickel, MdL:

"Prävention und Gesundheit haben in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Sie sind entscheidende Faktoren für ein erfülltes Leben, sowohl im privaten Bereich als auch am Arbeitsplatz. Welche Auswirkungen eine fehlende Gesundheitsprävention hat, zeigen uns mittlerweile dutzende Studien, die die steigenden Zahlen psychischer Belastung am Arbeitsplatz belegen. So liegen die Fehlzeiten in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen 65 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Es besteht also dringender Handlungsbedarf!"

"Glücklicherweise erkennen immer mehr Arbeitgeber, welche Bedeutung die mentale und physische Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter für sie hat. Der Bundesgesetzgeber hat bereits die nötigen gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Flankiert werden diese von zahlreichen steuerlichen Erleichterungen, die die Bundesregierung für entsprechende Maßnahmen in den letzten Jahren auf den Weg gebracht hat. Und zu guter Letzt gibt es zahlreiche, mittlerweile wirklich hoch professionelle Beratungsangebote."

"Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine entscheidende Grundlage für Mitarbeitermotivation. Gerade den Klein- und Kleinstunternehmen ist das vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bewusst. Sie ergreifen daher aus Eigeninitiative entsprechende Maßnahmen zur Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen. Es braucht daher keinen staatlich organisierten betrieblichen Präventionspreis, wie ihn SPD und Linke jetzt vorgeschlagen haben. Stattdessen braucht es mehr niedrigschwellige Aufklärung und Unterstützung für die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Und wenn man schon einen Preis verleihen will, wäre es viel einfacher, den ohnehin jährlich ausgelobten Unternehmerpreis MV um das Kriterium eines gelungenen Gesundheitsmanagements zu erweitern. Das wäre bürokratiearm und spart Zeit und Geld!"