DOMKE: Neuer Tourismus-Chef ist kein Ersatz für strukturelle Reformen

Zur Ernennung von Peter Kranz als Geschäftsführer der neuen landeseigenen MV-Tourismus GmbH erklärt René Domke, Sprecher der FDP-Gruppe im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:

„Die Ernennung eines neuen Geschäftsführers ersetzt keine Aufarbeitung der strukturellen Probleme im Tourismus und seiner Förderung. Dass nun ausgerechnet ein langjähriger Landesbediensteter die Geschicke der Branche lenken soll, mag politisch bequem erscheinen, löst aber keines der bekannten Defizite. Schon bei der Gründung der GmbH habe ich darauf hingewiesen, dass ein neues Rechtskleid keine Antwort auf die Fragen von Fördermittelverwendung, Aufsicht und Strategie ist.“

Domke betont, dass die Landesregierung die eigentlichen Ursachen nicht angeht: „Wenn bei der Aufsicht des alten Tourismusverbands jahrelang weggeschaut wurde, drängende Fragen nicht gelöst wurden, trägt auch das Wirtschaftsministerium Verantwortung. Nun wird mit der Tourismus GmbH ein weiteres staatliches Konstrukt geschaffen, das wieder vom Ministerium dominiert wird – statt die Branche selbst entscheiden zu lassen, wie Tourismuswirtschaft funktioniert. Wer glaubt, Marketing allein löse die Herausforderungen von Fachkräftemangel, Preis-Leistungs-Verhältnis und Qualität, der irrt.“

Die FDP fordert Klarheit über die Strategie, bevor neue Strukturen verfestigt werden. „Es braucht eine ehrliche Analyse und ein transparentes Konzept, wie Mecklenburg-Vorpommern als Tourismusland Nummer 1 zukunftsfähig aufgestellt wird. Die Ernennung eines Geschäftsführers ist dafür kein Ersatz. Der Tourismus braucht unabhängige Strukturen, klare Zuständigkeiten und eine starke Stimme der Branche – nicht eine Fortsetzung der Fehler im neuen Gewand“, so Domke abschließend.